Mittwoch, 3. Juni 2015

Tag 49, Die Morgenstund hat Gold im Mund

Um 04:30 geht der Wecker los. Unmittelbar danach stehen wir auf, packen alles und möglichst schnell los um zeitig über den Muir Pass zu gehen. Dies ist unser letzer 12000 Feet Pass der mit viel Schnee bedeckt ist. Gegen 11:00 Uhr ist der Schnee sehr sulzig, daher unser Ziel für heute vorher über den gefrorenen Schnee zu gehen und nicht bei jedem zweiten Schritt knietief einzusinken. Gegen  05:00 Uhr stehen wir startklar auf dem Trail, ausgerüstet mit Kopflampen. Der Trail geht über mehrere Hindernisse weiter, diese sind jedoch mit etwas geschick trocken zu bewältigen.

Jetzt gehts Richtung Aufstieg, es wird steiler und steiler.

Nun sind wir etwas über der hälfte dieses Aufstiegs, die Sonne kommt zum Vorschein. Der Nebel verzieht sich schnell und der blaue Himmel kommt wie erwünscht hervor. Bei einem kleinen Bergsee nutzen wir die Gelegenheit um ein schönes Foto zu machen. Sowas haben wir bisher noch nie erlebt, denn wir versuchten schon mehrfach ein Bild mit Spiegelung hinzukriegen. Diesesmal mit Erfolg.

Der Gipfel kommt definitiv näher und wie erwartet erscheinen die Schneefelder. Zum guten Glück ist die oberste Schicht noch gefroren. Wir kommen sehr schnell vorwärts und da passt nur eins: Die Morgen Stund hat Gold im Mund. Es hat sich gelohnt früher als sonst aufzustehen . So sparen wir Nerven, Energie und Schmerzen.



Kurz vor 09:00 Uhr kommen wir am Gipfel des Muirpass an. Die beste Aussicht hat man bekanntlich am höchsten Punkt, dies wurde uns auch empfohlen und da gibts nichts auszulassen. Die letzten 5 Meter waren es wert.

Nun kurz ein Snack runterschlingen und so schnell wie möglich hinunter über die Schneefelder im Nordhang. 

Zum guten Glück kommen wir so weiter wie beim Aufstieg. Zwischendurch haben wir ein mulmiges Gefühl, denn wir gehen über Schnee und Eis das langsam anfängt zu schmelzen. Unter unseren Füssen hören wir das Rauschen von fliessendem Wasser, Bäche die weitervorne raus kommen. Nur nicht durchbrechen. Doch es läuft alles wie geplant, es geht runter doch nicht steil. Vor 11:00 Uhr sind wir an den grossen Schneefelder vorbei.

Auf rund 3400 MüM entdecken wir ein Murmeltier das den Anschein macht als wäre es noch zu kalt im Schnee und geniesst den Sonnenschein.

Nun ist Zeit für eine ausgiebige Mittagspause. Schlafsäcke, Silkliner und Zelt an der Sonne trocknen und verlüften lassen. Nebenbei heisses Wasser kochen und eine warme Mahlzeit zu uns nehmen. Nach ca. 1 Stunde Pause ziehen wir weiter. Hindernisse gibt es in dieser Ettape immer wieder.

Doch solche Hindernisse machen Spass und werden oft beloht. Diesemal mit einem Bergsee und Talblick.

Es lassen langsam unsere Kräfte nach, die Müdigkeit nimmt zu und wir beschliessen einen gemütlichen Abend zu machen. Wir suchen daher schon gegen 16:30 Uhr nach einem geeigneten Campplatz in der Nähe des Flusses. Der Trail fordert uns jedoch nochmals mit einem Hindernis. Schuhe, Socken und Hosen abziehen, und durch das kalte Wasser waten um auf der anderen Seite wieder auf den Trail zu gelangen. Brücken gibt es hier sehr selten, in diesem Fall keine.

Ein geeigneter Camplatz ist schnell gefunden. Zelt aufstellen und dann versuchen wir das Nachtessen zu fangen. Wir haben genügend Essen mit und jedoch auf eine Forelle würden wir uns schon freuen. Das Fischen hier ist eindeutig schwieriger als bei unseren letzeren Versuchen. Jedoch für eine kleine Vorspeise reicht es.

Hat also sehr gut geschmeckt. Am Lagerfeuer geniessen wir die Umgebung und haben witzige Gespräche. Da beide sehr müde sind gibts nur noch eins. Ab in den warmen Schlafsack und schlafen.

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