- der Trail wird nicht unterhalten, ist also wahrscheinlich total verwachsen
- es gibt unten keine Brücke über den Suiattle River. Dieser reissende Fluss sei scheinbar unmöglich zu queren ohne Brücke
- vielleicht ist der Trail ja wieder offen?
Wir entscheiden uns deshalb weiterzugehen und lassen von der verlockenden Idee wieder ab. Also bereitmachen für den steilen Aufstieg.
In unzähligen Switchbacks ist der Trail hier in eine unglaublich steile Wand gehauen. Zwischendurch haben wir immer wieder Ausblicke auf die Gletscher.
Oben angekommen können wir in einer Hochebene die Beine mit geradeaus laufen ein wenig ausruhen bevor es wieder steil zum Suiattle River runter geht,
Kurz vor dem Fluss laufen wir durch einen sagenhaften Waldabschnitt. Wir kommen uns wie Zwerge vor neben all diesen Riesenbäumen!!
Gegen 13:00 ist es dann soweit. Wir erreichen die Brücke über den Suiattle River.
War sicherlich die richtige Entscheidung hier nicht durchzuwaten...
Kurz nach der Brücke dann die alles entscheidende Wegkreuzung. Schon von weitem erkennen wir das orange Absperrband.
Tatsächlich steht uns also jetzt wegen ca. 16 gesperrten Trailmeilen ein 101 Meilen Umweg über Strassen bevor.
Leider gibt es keine andere Möglichkeit, also starten wir den Umweg und wandern jetzt auf dem Suiattle River Trail Richtung Westen. Nach 7 Meilen gegen 16:30 Uhr treffen wir an einem Parkplatz ein. Deep, ein junger Deutscher Hiker den wir schon 2 Mal getroffen haben steht hier leicht demotiviert vor der Infowand und deutet auf einen Zettel der wohl heute Morgen ein Trailangel aufgehängt haben muss.
Kurz zusammengefasst: überall neue Feuer, sogar der Highway 20 auf dem wir laufen sollten ist gleich an 2 Stellen gesperrt. Absolut kein Durchkommen nach Canada, neues nördliches Ende des PCT soll hier sein...
NICHT MIT UNS! 1'000 Wege führen nach Canada, so kurz vor dem Ziel lassen wir uns nicht entmutigen. JETZT ERST RECHT!
Vielleicht ist das Ganze ja auch nur ein Scherz oder eine Fehlinfo?
Zu dritt starten wir den Roadwalk auf der ungeteerten Suiattle River Road.
Um 19:00 kommen wir an einem Zeltplatz vorbei. Da wir nicht wissen wie es auf der Detour mit Wasser ausschaut, entscheiden wir uns hier zu kochen und dann noch einige Meilen zu gehen. Mig fragt einen Camper ob er was von den Feuern weiss. Leider ja, er wollte über den Highway 20, musste dann aber umdrehen. Der Highway ist tatsächlich gesperrt, die Leute wurden grossräumig evakuiert.
Der Camper spendet uns ein motivationsbier und wir ziehen mit vollen Bäuchen weiter.
Nach einiger Zeit kommt ein Auto vorbei und hält auf unserer Höhe an. Der Finne sitzt auf der Rückbank und ruft zu uns rüber. Deep entscheidet sich mitzufahren, er hat schliesslich noch bis Ende September Zeit, er geht jetzt zuerst ans Burning Man Festival und kommt dann später zurück wenn sich die Sache beruhigt hat. Wir verabschieden uns.
Da warens nur noch zwei. Mit diesem Motto ziehen wir weiter. Mit Stirnlampen laufen wir bis 21:30.
Als wir ein Stilbild bei einem Grenzschild machen kommt uns eine Super Idee...
Einen anderen Platz gibts hier wohl nicht mehr um das Camp aufzuschlagen, viele Schilder weisen eindeutig darauf hin, dass wir uns auf Privatgebiet befinden und bereits das Aufhalten auf dem Grundstück verboten ist. Vom Forestservice haben wir aber unser longdistance permit, also werden wir wohl auf deren Grundstück campen dürfen...
Schnell gehts ins Bett, wir wollen ja schliesslich wieder Raus bevor uns jemand sieht...
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