Samstag, 22. August 2015

Tag 129, back to the PCT

Es ist noch sehr kalt als wir unseren Zeltplatz verlassen. Es geht weiter wie es gestern aufgehört hat, nämlich auf der Strasse immer leicht bergauf. 

Kurz nach 6:00 treten wir wieder in den Mt Baker Snoqualmie National Forest ein, den wir gestern verlassen haben. Diesmal einfach ca. 30 Meilen weiter nördlich. 

Auf der Strasse kommen wir sehr gut voran. Für diesen Teil des Umwegs haben wir keine Angaben über Wasserstellen, es hat aber zum Glück viele Bäche welche die Strasse kreuzen.

Die Strasse ist mittlerweile wieder nur eine Schotterpiste. Der Verkehr nimmt aber mehr und mehr zu. Nach einiger Recherche bemerken wir, dass es wieder Samstag ist. Klar das hier wieder ziemlich was los sein wird, schliesslich kann man mit dem Auto fast den Pass hochfahren und muss sich für tolle Aussichten nicht massiv anstrengen... 
Die meisten Autos bremsen ab wenn sie an uns vorbei fahren. Einige fragen sogar ob sie uns mitnehmen sollen, dankend lehnen wir aber ab. Einige andere fahren aber ungebremst an uns vorbei, das wirbelt ziemlich Staub auf... 

In einigen Abschnitten ergibt der Staub aber zusammen mit dem Sonnenlicht eine faszinierende Stimmung.

Kurz vor dem Mittag sind wir dann am Parkplatz zum Cascade Pass Trail im North Cascades National Park. Nach den 23 Meilen Roadwalk auf der Cascade River Road ist jetzt fertig mit auf der Strasse laufen. Uns wird jetzt bewusst, wieso es keine Querverbindung neben dem PCT gibt, die Berge sind hier einfach zu Steil um einen Wanderpfad zu bauen.

Der Aufstieg fällt uns erschreckend leicht. Immer wieder werden wir von Tageswanderer angesprochen, sie hätten uns heute Morgen doch früh noch ganz weit unten auf der Strasse gesehen... Wir sind mal wieder Bekannt bevor wir überhaupt richtig angekommen sind... 
Die Aussicht zurück.

Weit im Hintergrund sind noch grössere Gletscher erkennbar. Leider zieht aber auch der Rauch wieder hoch. 

Nach nicht mal zwei Stunden stehen wir auf dem Gipfel. Von hier aus kann man die wunderschöne Aussicht ins Tal geniessen... Könnte man, wenn nicht überall diese Feuer wären. Irgendwo da unten sollten wir wieder auf den PCT kommen...

Je weiter wir runter gehen, desto übler wird die Sache mit dem Rauch...

Die Sicht wird schlechter, das Atmen fällt schwerer. 

Da hilft nur eins, tuch nass machen und durch. So ist es wenigstens etwas erträglicher. Nur die Augen brennen ein wenig. 

Als wir fast ganz unten sind erklärt sich auch die starke Rauchentwicklung. Ungefähr ein Kilometer vom Trail entfernt brennt es. Dieses Feuer wurde uns gestern in der Rangerstation nicht genannt. 

Dieser Trail wird wohl nicht mehr lange offen sein. 

Trotz dieses Feuers machen sich Wanderer auf um hier zu Campen und das Wochenende zu verbringen. Für uns ziemlich unverständlich. 

Schnell laufen wir daran vorbei in der Hoffnung aus dem Rauch zu kommen. 
Um 18:00 ist es dann geschafft, wir kommen am Bridge Creek wieder zurück auf den PCT. 
Unser Tagesziel wäre somit erreicht und die Extrameilen der Detour gehören der Vergangenheit an. Wir haben aber ein etwas mulmiges Gefühl hier mitten im Rauch zu sein. Wir sind hier ziemlich abgeschnitten. Sollte sich weiter nördlich oder sonst wo etwas an der Feuersituation ändern, kriegen wir das jetzt nicht mehr mit. Der Handyempfang ist 0 und der Highway 20 ist von beiden Seiten gesperrt und südlich brennen 2 Riesenfeuer. 
Wir entschliessen uns für die Flucht nach vorne. Wir wollen die Laufzeit erhöhen und so rasch als möglich aus diesen Waldbrandgebieten raus. Also laufen wir auch auf dem Trail wieder bis es schon lange dunkel ist. Um 21:30 wird dann das Camp aufgeschlagen. Aus dem Rauch sind wir hier zwar nicht, das wird sich aber unter Umständen auch die nächsten Tage nicht ändern. 

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