Mittwoch, 13. Mai 2015

Tag 27, L.A. Acueduct und Mojave

Der Wecker vom Handy sollte uns eigentlich um 5:00 wecken, der Hahn von Hikertown hat das aber bereits ca 15 Minuten vorher fertig gebracht.

Heute ist es also soweit, die in allen Bloggs und Büchern als harte Strecke beschriebene Etappe soll beginnen: "Durch die Mojavewüste stundenlang geradeaus dem L.A. Aqueduct folgen bei brütender Hitze ohne Wasser, ohne Schatten"... Wir werden sehen...

Der Grund für unseren frühen Start heute sind natürlich die Temperaturen. Es ist angenehm frisch als wir um 6:00 starten. Marvin, ein etwas älterer Hiker aus Washington hat die Nacht ebenfalls in Hikertown verbracht und ist auch schon abmarschbereit. Er fragt uns, ob wir die Wüste zusammen angehen könnten, alleine ist das etwas unangenehm. Natürlich!!! 

Zu 3. mit je nur 4 Liter Wasser (Gewichtsoptimierung) ziehen wir also los. Bereits nach wenigen Minuten stehen wir am L.A. Aqueduct, ein ca.650km langes Bauwerk, welches Los Angeles mit Wasser versorgt. 
Zuerst wird das Wasser offen geführt, hier wäre es also noch möglich an Wasser zu kommen, leider haben wir noch keinen Schluck gebraucht.


Der Weg führt ziemlich gerade aus. Nach einigen Meilen biegen wir 90 Grad links ab. Das Aqueduct ist hier in einer Pipeline. Soweit wir sehen können führt es GERADEAUS. 
Wir laufen mal auf der Pipeline...

Dann neben der Pipeline...

Und wieder auf der Pipeline, immer GERADEAUS...

Wenigstens ist es noch immer relativ kühl. Kein Wunder, die Sonne hatte ja noch gar keine Chance um richtig zu scheinen...
Es ist 9 Uhr, wir biegen wieder 90 Grad nach rechts ab, hier ist das Wasser unterirdisch in einem Betonbauwerk geführt. Wir laufen wieder GERADEAUS...
Es wir langsam heiss...

Irgendwie komisch, unter unseren Füssen fliessen 10'000 Liter Wasser pro Sekunde durch und wir kämpfen gegen die Dürre...

Gegen 11Uhr verlassen wir das Aqueduct und laufen nun auf einer sandigen Strasse ein paar Meter neben dem Aqueduct GERADEAUS...

Wir kommen sehr schnell voran und sind gegen Mittag in einer Windfarm...

Hier kreuzen wir wieder den Wasserkanal.

Die Füsse brennen weil der Boden sich langsam so richtig schön aufgeheizt hat.

Um 13:00 erreichen wir eine Stelle, an dem der Kanal in einer Brücke einen ausgetrockneten Fluss kreuzt. Der erste Schatten seit wir um 6 Hikertown verlassen haben. Wir machen hier einen ausgedehnten Mittagsrast, essen und schützen uns vor der Sonne und der Hitze. Über 28km sind wir bereits gelaufen, eine tolle Leistung für diese Zeit. 

Nach unserem Rast zweigt der Trail Richtung Berge ab. Die Windräder begleiten uns bis weit hinauf. 

Nach 45km Wüste erreichen wir gegen 17:30 eine Wasserstelle in den Bergen. Für heute ist es genug, wir schlagen unser Zelt auf und liegen noch bei Tageslicht bereits im Schlafsack

Und nun nochmals zur Wüste: irgendwie haben wir uns das ganz anders vorgestellt. Heisser, weiter, sandiger, karger und irgendwie fehlten die Geier die um Kadaver verdursteter Hiker kreisen... Klar, wir hatten Glück mit dem Wetter, es war vielleicht maximal so um die 35 Grad und ja, wir sind etwas schneller gelaufen als normal. 
Fazit: nicht so tragisch wie überall beschrieben, absolut machbar mit 4 Liter Wasser, aber würden wir die Etappe weiterempfehlen oder nochmals laufen? Klares NEIN!

1 Kommentar:

  1. Ehr send onglaublich!!! Toll, met weller Energie und Motivation ehr das packed! Witerhin toi, toi, toi und ned zletscht au vell Spass euch beidne ��

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